Das Goerzwerk – ein denkmalgeschützter Industriebau im Südwesten Berlins aus dem Jahr 1918 – erlebt gerade sein zweites Leben als Standort für Startups, smarte Produktion und Veranstaltungskultur.
Die notwendigen Erweiterungen des Ensembles werden mit hohem gestalterischem Anspruch umgesetzt und ergänzen mit klarer Linie und modernen Konzepten die wertvollen historischen Gebäude. Der Einsatz gebrauchter Frachtcontainer für neue Räume betont den industriellen Charme des Ortes und erzeugt einen spannungsvollen Dialog mit den Altbauten.
Der Kubus aus Stahl und Glas auf der südlichen Ecke des Hauptgebäudes ist eine neue Konstruktion aus 4 transformierten 40-Fuß-High-Cube Frachtcontainern mit einer Grundfläche von 120 m². Beheizt wird der gut gedämmte Wohnraum mit einer modernen Infrarot-Deckenheizung die ihre Energie aus Photovoltaik-Elementen auf der Dachfläche der Container bezieht. Für sommerlichen Wärmeschutz sorgen automatisch gesteuerte Raffstores vor der Fassade und die Verschattung der Dachfläche durch die Kollektoren.
Die vollflächige umlaufende Verglasung eröffnet einen grandiosen Blick auf die Stadt und die umgebende Landschaft.
Ein Drittel der Glasfelder können dank einer Faltkonstruktion der Fassade vollständig geöffnet werden und erlauben den Umgang auf die große Holzterrasse.
Der Entwurf ermöglicht Wohnen über zwei Ebenen mit jeweils unterschiedlichen räumlichen Konzepten
– in der unteren Ebene als Loft in dem Industriebau mit Lochfassade, massiv, introvertiert
– auf dem Dach in einem lichtdurchfluteten Pavillon in dem die Grenzen zwischen Innen und Außen scheinbar aufgehoben sind.
Abbildungen: Thomas Drexel und herschel.studio